ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR
BYZANTINISTIK
HERAUSGEGEBEN VON HERBERT HUNGER
BAND IIl/2 B
VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1989
eg ner ee
ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
VERÖFFENTLICHUNGEN DER KOMMISSION FÜR BYZANTINISTIK BAND III/2 B
REPERTORIUM DER GRIECHISCHEN KOPISTEN 800 — 1600
2. TEIL
HANDSCHRIFTEN AUS BIBLIOTHEKEN FRANKREICHS
UND NACHTRÄGE ZU DEN BIBLIOTHEKEN GROSSBRITANNIENS
B. PALÄOGRAPHISCHE CHARAKTERISTIKA
Erstellt von
HERBERT HUNGER
VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1989
TTT
Vorgelegt von w. M. HERBERT HunGer in der Sitzung am 4. März 1987
Gedruckt mit Unterstützung durch den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Alle Rechte vorbehalten —ISBN 3 7001 1557 1 Gesamtwerk Copyright © 1989 by Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien
Druck: Ernst Becvar, A-1150 Wien
re ih Es e ra en re TE ne nr
VORWORT
Wie der gesamte Teil 2 des Repertoriums sind auch die Bände B und C grundsätzlich ebenso konzipiert wie jene in Teil 1. Für den Benützer mögen deshalb wenige Bemerkun- gen genügen.
Kopisten, die bereits in Teil 1 enthalten sind, werden nicht behandelt. Eine Ausnahme bildet Zacharias Kallierges (Nr. 156) im Hinblick auf dessen Digraphie. Einige Auto- graphe bekannter Autorenpersönlichkeiten wurden deshalb nicht aufgenommen, weil die Frage der Zuweisung und Echtheit in der Literatur bis heute umstritten ist; dies betrifft u.a: Eustathios von Thessalonike, Georgios Pachymeres, Nektarios von Kasule, Pietro Bembo.
Bei zu geringem Textumfang wurde aus begreiflichen Gründen auf eine paläographi- sche Analyse verzichtet. |
Zur Qualität der Photos kann nur das in Teil 1 Gesagte wiederholt werden. Oft mußten wir damit zufrieden sein, Reproduktionen, wenn auch mit großen Verspätungen, über- haupt zu erhalten. Die Frage der Originalgröße der Schriftproben in Band C hat uns schon in Teil 1 Sorgen bereitet. Daß wir damals, wenngleich contre cœur, noch rund 130 Vergrößerungen bzw. Verkleinerungen tolerierten, wurde von J. ĪRIGOIN in seiner sehr freundlichen und wohlwollenden Besprechung (Scriptorium 37 [1983] 147) mit Recht beanstandet. Es ist uns diesmal gelungen, diese störenden Änderungen des Formats restlos zu vermeiden. Für die ermüdende rechnerische Arbeit, die dabei zu leisten war, sei Herrn Dr. E. GAMILLSCHEG an dieser Stelle der Dank ausgesprochen.
Ein weiterer herzlicher Dank gilt Frau Dr. GErRDA WOLFRAM, Lektor für byzantinische Musikgeschichte an der Universität Wien, welche die Nachzeichnungen der Buchstaben- und Ligaturen-Formen auf Folie mit liebevoller Genauigkeit und völlig uneigennützig durchgeführt hat.
Den Direktoren bzw. den Verantwortlichen folgender Bibliotheken sei für die Übersen- dung von Tafelvorlagen und für die Reproduktionserlaubnis der Dank ausgesprochen: Deutsche Staatsbibliothek, Berlin; Selly Oak College, Birmingham; Bibliotheque Munici- pale, Carpentras; Biblioteca Laurenziana, Florenz; Biblioteca de El Escorial; Bibliothek des Patriarchats, Jerusalem; British Library, London; Biblioteca Ambrosiana, Mailand; Bibliothèque Universitaire, Montpellier, Historisches Museum, Moskau; Bayerische Staatsbibliothek, München; Biblioteca Nazionale, Neapel; Bodleian Library, Oxford; University College, Oxford; Bibliothèque Mazarine, Paris; Bibliothèque Nationale, Paris; Biblioteca Angelica, Rom; Bibliotheque Universitaire, Straßburg; Biblioteca Nazionale, Turin; Biblioteca Apostolica Vaticana; Biblioteca Marciana, Venedig; Österreichische Nationalbibliothek, Wien.
Wien, im Februar 1987 Herbert Hunger
PALÄOGRAPHISCHE CHARAKTERISTIKA
a EN i
basch 1. bilt, ee
1
Appdpıog Par. 1089, f. 130° (Taf. 1) a. 989/90 1 Leicht rechtsgeneigte kalligraphische Minuskel mit überdurchschnittlichem Stilisie- rungsniveau: Perlschrift. Kräftig entwickelte Oberlängen (Minuskel-Delta, Minuskel- Eta, Majuskel- und Minuskel-Kappa, Ligatur Epsilon— Xi, Psi). Keulenförmige Ver- stärkung vieler Vertikalen. Inhaltsverzeichnis und Überschriften in alexandrinischer Auszeichnungsmajuskel. 2 Beta A 5. Z. v. u. Zeta 9 2.6 Theta A. 3.2: em Ny N letzte Z. Xi CA 2.9 3 Epsilon—Xi 2.4 4 Spiritus in halbierter Eta-Form bzw. eckig. Akute vielfach flach liegend. Winzige Zirkumflexe. Bescheidene »v-Kürzungsbogen. Selten Trema über Iota. Iota adserip- tum. 5 "Adavacıog Kußovpıdpıog Par. 2593 A, f. 11" (Taf. 2) 14. Jh. 3.V. 1 Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, übersichtliche Gebrauchsschrift einer geüb- ten Hand mit reduzierten Unterlängen und maßvollen Oberlängen (hochgezogenes Gamma und Tau) sowie Worttrennung. 2 Gamma Ak 23 Epsilon € 2.5 Eta n zi Theta % 7. Z. v.u. Theta a 4. Z. v.u. Tau 7 3.Z.v.u. Ypsilon (mit Akut) Ka 2.6 Psi } 2.1 Im Zi zw Epsilon—Rho $ 2.7 \ Epsilon—Rho Sp 21 sl S Z6 xal T a 2.5 Doppel-Sigma OJ letzte Z. Tau N 6.2. v. u. 4 Akzente und Spiritus in der Regel abgesetzt; gelegentlich Verbindung von Buchsta-
ben und Spiritus mit Akzenten. Lange av-Kürzungsstriche. Kleine Zirkumflexe. Häufig Trema über Iota und Ypsilon.
10
6 Adavdarog Zrrovöläng Par. 2884, f. 20° (Taf. 1) a. 1301 1 Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose Gebrauchsschrift mit ausgeprägten Oberlän-
gen (hochgezogenes Gamma und Tau, Ligatur Phi-—Rho) und eher reduzierten Un- terlängen. Ins Auge springt der Gegensatz aufgeblähter Kleinbuchstaben (Alpha, Delta, Omikron, Ypsilon, Phi, Omega) und verschiedener Kiümmerbuchstaben (Ma- juskel-Eta, Minuskel-Theta, Kappa, Lambda, Ny, Rho): Fettaugenmode. Unregel- mäßige Grundzeile. Scholien von anderer Hand.
2 Gamma f 2.5 Delta A Z. 11 (Zählung ohne Interlinearzeilen) Zeta t 5. Z. v. u. Eta » vorletzte Z. Theta + HÄ eu. X E "Zen Schlußsigma Q 3. Z: u: Tan T Z.1 Ypsilon O Z. 2 Psi 4 8.Z.v.u.
3 Delta—Iota 4 3.Z. v.u. Epsilon—Iota a letzte Z. Epsilon—Lambda A 5.Z.v.u. Epsilon—Ny ` o 2.2 Epsilon—Rho E 2.8 Epsilon—Rho Cd vorletzte Z. Epsilon-Tu $ Zu Epsilon—Ypsilon Ar 2.2 Epsion—Phi Cé 3.Z2vu. wi 29 Rho—Iota d. 2.3 Tau-Rho 7 Z.4 oo fO 2.7 ppo d. 2.12
4 Akzente und Spiritus weitgehend abgesetzt, aber auch Verbindung von Buchstaben und Spiritus mit Akzenten. Spiritus lenis häufig mit der Öffnung nach unten, Spiritus asper analog nach oben gedreht. Kleine, teils kuppenförmige Zirkumflexe. Trema über Iota und Ypsilon.
7 Adavdorog KaAxeornouAog Par. Suppl. 1325, f. 141° (Taf. 3) a. 1479
1
Rechtsgeneigte, gedrängte Gebrauchsschrift mit weitem Zeilenabstand sowie ausge- prägten Ober- und Unterlängen. Eindruck einer eiligen Schrift. Worttrennung. Ohne ästhetischen Anspruch. Nähe zur Druckminuskel.
EEE in Een EE EE deent, EE Ee cn
Beete ele
3 Gamma—-Iota Ke 2.3
Beta Ê Z. 4 Gamma P 2.7 Zeta l Z.I Theta & Z. 4 Theta 7 2.5 Schlußsigma g Z.1 Tu f z.ı
w MW 2.3
Epsilon—Xi dë <
pev j Z.4 usv Ak 2.8
Akzente, Spiritus und Kürzungsstriche teils abgesetzt, teils mit Buchstaben verbun- den. Tildenförmige Zirkumflexe. wv-Kürzungsstriche von Akuten durchquert. Supra- positionen. Trema oder einfacher Punkt über Iota. Iota subscriptum.
Epsilon—Lambda 8 2.2 D
12. XS ep xal KI 2.3
8 Adavdaoog
Mosqu. Synod. 117, f. 460° (Taf.4) a. 880
Senkrechte, lockere Minuskel mit Vorliebe für eckige Formen und mit Haken an den Unterlängen mehrerer Buchstaben: eckige Hakenschrift. Frei von Majuskeln. Über- schriften in konstantinopolitanischer Auszeichnungsmajuskel.
Eta h 2.4
Ny $ Z2
Beta W Z. 1 (Zählung von Beginn der Minuskel)
Kappa [e 2.3 My ge 3.2 v.u. Rho p vorletzte Z. Tu P Zi
dev IS 2.7
Epsilon—Gamma de 2.1 Epsilon—Iota a Z. 1 S N Eta—Ny huo 25 er d E Pi—Tau et 21
Kräftige Akute und Graves, sehr kleine, kuppenförmige Zirkumflexe. Spiritus über- wiegend in halbierter Eta-Form, aber auch bereits (nur) eckig. Wiederholt Trema über Iota und Ypsilon.
9 Adavacıog
Par: 857,£.5* (Taf, 5) a. 1261
Richtungslose, weitzeilige Gebrauchsschrift in Fetiaugenmode mit starkem Gegensatz von Klein- und Großbuchstaben. `
Par. 2654. f. 50° (Taf. 6)
l
Gamma $" Z. 14 Epsilon Le? 2.9
Ny mx 6. Z. v. u.
Phi d 2.4 Omega CLJ letzte Z.
Alpha—Rho á Z. 13 Epsilon— Iota Ey letzte Z. Epsilon—lota ó Epsilon—Kappa T letzte Z. èni 55 vorletzte Z.
Epsilon—Xi SE 2.6 ' >
Epsilon— Tau N vorletzte Z. xal á l letzte Z. Lal Rho—Omikron € Kë A THOS 3 vu
2.6 Tau—Omikron Ts 4. H eu
Beta UD 2.6 Kappa KL 2.4
Rho e 4Z2.v.u.
Lambda A 2.1
vorletzte Z.
Tau—Omikron 7O
Kat Sch 2.1
Akzente und Spiritus in der Regel abgesetzt; gelegentlich Verbindung von Buchsta- ben und Spiritus mit Akzenten. Kleine Zirkumflexe. Spiritus asper oft um 90 gedreht und nach oben offen. Suprapositionen und Involvierungen (Ny in Omikron; Sigma in Omega). Trema über Iota und Ypsilon. Iota subscriptum.
10
’Ayavdoıog a. 1273
Richtungslose Gebrauchsschrift mit ausgeprägten Oberlängen und reduzierten Un- terlängen in Digraphie (zum Teil sehr dicht und engzeilig, zum Teil lockerer und mehr zu Fettaugen neigend): wechselnd stark ausgebildete Fettaugenmode. Vgl. Beta, Gamma, Omikron, Ypsilon, Omega. Ausfahrende Längen (Akzente, Ober- bzw. Un- terlängen) an den Rändern des Schriftspiegels. Verlust der Grundzeile.
Beta IA Gamma C 7.2.v.u.
ô. Z. vu
Kappa K vorletzte Z. Tau Ei letzte Z. Tan F 5Zvu Ypsiloù © 12. Z. v. u. Phi & 11. Z. v.u. Psi d 5. Z. v. u. Omega co 9.2.v.u.
Epsilon—lota a letzte Z. Epsilon—Xi ®% 14. Z. v. u. Epsilon—Rho $p 3.2Z.v.u. Epsilon— Ypsilon A S.S eg
sch uey aq SS eg, TLXOV T letzte Z.
a a na
WE
|
13
4 Häufige Verbindung von Akzenten mit Spiritus und Buchstaben. Zirkumflexe klein; gelegentlich größere wv-Kürzungsbogen. Involvierungen (manchmal exzedierend mit Silben und ganzen Wörtern innerhalb eines aufgeblähten Beta: auf anderen Blättern). Trema über Iota und Ypsilon. Iota subscriptum.
EI "A äoudouoe
Par. 2788, f. 104° (Datz 15. Jh. M.
1 Senkrechte, Rundungen bevorzugende Gebrauchsschrift mit kräftigen, oft fast senk- rechten Akuten und Graves sowie Worttrennung.
2 Beta E Z. 10 (mit Zählung der Interlinearzeilen) Delta © 2.4 Epsilon € 2.6 Ypsilon vo Z.6 Delta—Iota N Z. 16 Epsilon—Lambda KM 10. Z. v. u. Epsilon—Xi di 2.1
My—Omikron us SS, IS
Tau—Alpha a
Doppel-Tau Ei 2.8
3 Gamma-—-Omikron y Z. 16 Epsilon— Iota Z Zo 10 Epsilon—Ny ` "oi letzte Z. Epsilon— Ypsilon Bu letzte Z. Doppel-Sigma Si 0 Z 14 10. Z.v.u. Tau—Iota "D 2.17
4 Zumeist abgesetzte Akzente; gelegentlich Verbindung von Buchstaben mit Akzenten.
Kleine, kuppenförmige Zirkumflexe.
12 Adavdorog Par. 366, TL" (Taf. 8) a. 1458
1 Senkrechte bis leicht rechtsgeneigte, lockere Minuskel mit kräftigen Oberlängen (hochgezogenes Gamma und Tau sowie Delta, Zeta, Iota, Phi) und teilweise stark reduzierten Unterlängen. Betonung der Diagonalen durch Majuskel-Alpha, Majuskel- Delta und Majuskel-Lambda bzw. durch Zeta, Minuskel-Lambda und Chi. Erinnert im Gesamteindruck an den Hodegon-Stil.
2 Aipha N 2.2 Beta & 2.4 Delta Wi ZT Zeta x 8. Z. v. u. Theta 6 6. Z. v.u. Xi 3 2.2
3 Epsilon—Xi s3 RR ur AN 23 uev u 2.5 nep ao vorletzte Z.
4 Akzente und Spiritus abgesetzt. Verbindung von Kürzungsstrichen mit Akzenten. Helmförmige Zirkumflexe. Suprapositionen. Trema über Iota und Ypsilon.
14 AA éE LoG Par. Suppl. 1272, f. 268‘ (Taf. 9) a. 1458
1 Senkrechte bis leicht rechtsgeneigte, lockere Gebrauchsschrift mit kräftigen Ober- und meist reduzierten Unterlängen, Vergrößerung einzelner Buchstaben und ausge- wogenen Diagonalen: Hodegon-Stil.
Delta A Zei
Theta 9 Z.8
2 Alpha à 2.7 Gamma y Z. 1 Epsilon GC Lambda X letzte Z.
Psi ~} 2.6
D c 3 Epsilon—Pi a 5. Z: v. u. ini w 2.2
9. Z: v. u. Zeta l 2.2
Xi Es
Omega m 2.2
Schlußsigma ( letzte Z.
Sa Kei 2.8
w Q 22 Homem Pane IE Bi
Ka
Ki? I "Sen
4 Akzente und Spiritus abgesetzt; gelegentlich Verbindung von Kürzungsstrichen mit Akzenten. Kleine Zirkumflexe. Spiritus asper oft um 90° gedreht und nach oben offen. Bisweilen Trema über Iota.
Ypsilon—lota q letzte Z.
15 AAEE LoG Par. 2412, f. 71" (Taf. 10) a. 1540
1 Richtungslose, enggedrängte, weitzeilige, unansehnliche Gebrauchsschrift ohne jeden ästhetischen Anspruch. Überschriften in degenerierter epigraphischer Auszeichnungs- majuskel (nicht auf der Tafel).
Gamma d Z.1 Gamma E 2.6
Kappa k 2.2
Tau d 2.2 Omega W 2.2
2 Alpha KA 2.8 Delta A 2.3 Theta P 2.2
Pi T Z. 8 Rho J 2.2
Epsilon— Kappa ek Z. 11 xat D 2.2 uev m) Z. 4
mpo Z.5 Phi—Rho d Z.4
Epsilon—Iota H 2.2
Akzente und Spiritus teils abgesetzt, teils miteinander oder mit Buchstaben verbun- den; dabei auch Verbindung des Akzents mit dem aufden Vokal folgenden Konsonan- ten. Verbindung von Kürzungsstrichen mit Akzenten. wv-Kürzungsstrich von Aku- ten durchquert. Mehrfach Trema über Iota und Ypsilon. Iota subscriptum.
18 Außpöocuog
Par. 872, f. 8" (Taf. 1) a. 1558
1
Rechtsgeneigte, großformatige, lockere, exzedierende Gebrauchsschrift. Die übermä- Bigen Größenunterschiede zwischen den Buchstaben und die zahlreichen Überschrei- tungen des Schriftspiegels vermitteln ein äußerst unruhiges Bild. Der Kopist steht zwischen archaisierenden Händen der Palaiologenzeit mit starkem Fettaugeneinfluß und den affektgeladenen Schriften des Barock. Manche besonders exzessive Formen gehen auf die Urkundenschrift der byzantinischen Kaiserkanzlei zurück (z.B. das hochgezogene Alpha). Das eckige Omega stammt aus der epigraphischen Auszeich-
nungsmajuskel. Alpha Ba 1.15 Beta W 10.Z.v.u.
Alpha Ki 2.3 Zeta It 10. Z. v. u.
Die Zë 3. Z. v, u. Epsion € 2.2 Eta N 2.6 Eta X letzte Z. Theta d 2.8 Theta O) HS eo Iota CG 5.Z.v.u. Lambda Ki 2.2
BEAT 2.5 Xi 4 2.5 Schlußsigma € 2.9
Schlußsigma C} Z. 14 Pai EE Sr Ypsilon °y Z.4 Phi a 2.3 Psi Gë Z. 14 Omega Gë 2.9 Omega C_9 letzte Z.
Alpha—Theta aF 6.2.v.u. Epsilon—Iota m 2.6
Epsilon—Xi ZA 8 eg mp © 2.13
Akzente und Spiritus in der Regel abgesetzt. Gelegentlich Verbindung von Kürzungs- strichen mit Akzenten. Sehr kleine Zirkumflexe. Trema über Iota und Ypsilon.
19
’Avaoräcıog
Par. 1470, f. 214" (Taf. 12) a. 890
1
Par. 2982, f. D“ (Taf. 9)
1
Senkrechte bis leicht linksgeneigte, plump wirkende Minuskel auf einer Vorstufe des Kirchenlehrerstils (minuscule bouletée). Auffallend großer „Mittelbau“ der Schrift im Verhältnis zum Zeilenabstand (1: 1,3). Mehrere besonders schmal stilisierte Buchsta- ben (Beta, Kappa, My, Ny, Pi, Ypsilon, Omega) erwecken den Eindruck einer dichten Schrift. Divergierende Diagonalen (vor allem Lambda, Chi und Oberlängen des Epsilon) sorgen für ein unruhiges Schriftbild. Überschriften in konstantinopolitani-
scher Auszeichnungsmajuskel. Lambda A a,2.1
Zeta dës My p b21 Xi 3 24 Chi K az Omega ® b,Z.1 Epsilon—Xi Sei a, Z. 2 Eta—Ny hw b, 2.2 t x S b, Z. 16 Ypsilon—Ny Wy b,Z.4
Spiritus in halbierter Eta-Form bzw. eckig. Winzige Zirkumflexe. Kürzungsstriche mit Zierelementen (a, 14. Z. v. ul
b, 2.15 Eta Lait
Ny H b, 2. 1
D mg a25
20 ’Avdpeag ’Apvns 16. Jh. 1. V.
Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, lockere Gebrauchsschrift mit proportionier- ten Ober- und Unterlängen sowie großem Zeilenabstand. Überwiegend hochgezogenes Gamma und Tau. Worttrennung. Bereich der Druckminuskel.
Gamma € 2.1 Gamma 2 ze Delta FE 2.2
Tau 2 21 Tau d 2.4 Chi X Zi Alpha— Rho H letzte Z. Epsilon-—Iota y 2.4 Epsilon—Rho p Z.I usv ` zur 3 2.v.u.
ue my vorletzte Z. uot Al 2.3
Tau— lota 0 3.2.v.u. Tau-Omikron Í 4.Z.v.u.
Akzente und Spiritus abgesetzt. Suprapositionen. Punkt oder Trema über Iota.
Laur. Plut. 70.9, f. 203" (Taf. 13)
1
Vat. Urb. 117, f. 234" (Taf. 14)
1
23 Avõpéas Acavınvög a. 1399
Leicht rechtsgeneigte, zierliche und disziplinierte Gebrauchsschrift einer geübten Hand mit maßvollen Ober- und Unterlängen, großem Zeilenabstand und weitgehen- der Wort- und Buchstabentrennung. Bemerkenswertes Gleichmaß der Buchstaben- größe.
Epsilon & 2.) Theta H Z.4 Tau T Z. 23
Xi £ Z. 19
Epsilon—Iota d 2.10
Epsilon—lota & 2.5 Epsilon—Rho De Z. 10 Epsilon—Rho € 11. Z. v. u. `
Epsilon—Omega ka Z. 10 wa Ca 2.14 uetà RN Z.1 Akzente und Spiritus mehrheitlich abgesetzt; Verbindung von Spiritus und Buchsta-
ben mit Akzenten nicht selten. In der Regel einfache Punkte, selten Trema über Iota und Ypsilon.
24 "Avdpeag a. 1464
Rechtsgeneigte, kleinformatige Gebrauchsschrift einer geübten Hand mit reduzierten Ober- und Unterlängen bei großem Zeilenabstand. Wort- und mehrfach Buchstaben- trennung. Kräftige Akute und Graves.
Beta B Z.7 Epsilon e 2.3 Eta a Zi Eta & 21 Xi » 3Zvu Xi f vorletzte Z. Pi e Zi
Phi $ 27 Phi Ø 4 Z v.u.
Alpha—Rho ap Zu Alpha—Rho ĝ letzte Z.
vorletzte Z.
Set dg
Rho—Alpha es 2.2
Epsilon— Tau & 3. Z. v.u.
Akzente und Spiritus in der Regel abgesetzt, aber Verbindung von Kürzungszeichen mit Akzenten. Kuppenförmige Zirkumflexe. Verschiedentlich Trema über Iota.
Par. 448, f. 1” (Taf. 15)
J
Par. 1233, f. 173" (Taf. 16)
1
26 Avdpövıxog Aenevrpnvög a. 1299
Senkrechte bis richtungslose, lockere, weitzeilige Gebrauchsschrift mit stark reduzier- ten Unterlängen, vergrößerten runden Buchstaben (Alpha, Omikron, Sigma, Omega) und starkem Gegensatz zu Kümmerbuchstaben: Fettaugenmode.
Gamma C Z2 Delta & 2.1 Epsilon E "3 Eta k Z1 My JA 24 vu Ç vonz
Pi m 1.2 Schlußsigma C 2.1 Tau T Z1
Psi ab 25
Epsilon—Xi 9% 2.2 Epsilon—Pi VI Dieu èm (mit eingeschriebenem Spiritus) It 2.13 Epsilon—Rho Ge Zi
sai Ei 2.2 uev sr 2.3 röv Sa 3. 2, eg
Häufige Verbindung von Spiritus und Buchstaben mit Akzenten, aber auch viele Akzente abgesetzt. Doppelakzente (u2v-32). Suprapositionen. Involvierungen. Trema über Iota und Ypsilon. Gelegentlich Iota subscriptum.
28 "Av$ınog Nouixónrovňog 13. Jh. Ende/14. Jh. Anf.
Richtungslose, gedrängte Gebrauchsschrift mit auffälligen Größenunterschieden der Buchstaben und nur seltenen Vertikalen: Fettaugenmode. Aufgeblasene Rundungen von Delta, Omikron, Omega, Epsilon—Iota und hochgezogenem Gamma. Neigung zur Überschreitung des Schriftspiegels.
Gamma $ vorletzte Z. Delta N 4. Z. v.u.
Ypsilon $ 9. Z. v. u. Omega Q»D 8.Z. v.u Epsilon—Iota oO. letzte Z. Epsilon—Xi Ka letzte Z. uev Gaus letzte Z. uev Sr letzte Z.
Akzente und Spiritus teils abgesetzt, daneben auch Verbindung von Spiritus, Vokalen und Kürzungsstrichen mit Akzenten. Zahlreiche Involvierungen und Suprapositio- nen. Wiederholt Trema über Iota und Ypsilon.
29 Avrwvıog ’Adnvalog
Laur. Plut. 69.9, f. 295" (Taf. 17) a. 1435
1
Par. 1062 A, f. 3” (Taf. 18)
Richtungslose, zwar lockere, aber engzeilige Gebrauchsschrift mit reduzierten Ober- und Unterlängen sowie Wort- und Buchstabentrennung. Neigung zu runden, unter- setzten Formen.
Beta g 2.10 Ny y 21 Ny y Z.I Omega W 2.12
Epsilon—Ny w Zit uèv N 2.5 Akzente und Spiritus abgesetzt. Trema über Jota.
34 Avrwvıog
Delta A Z.ı Theta BD 2.3 Xi Z 2.6 Tu T Z.2
10. Jh. E.
Leicht rechtsgeneigte, lockere kalligraphische Minuskel von durċhschnittlichem Stili- sierungsniveau. Ausgeprägte Ober- und Unterlängen, großer Zeilenabstand. Mehr- fach Majuskeln (Eta, Theta, Kappa, Lambda, Sigma). Überschriften in alexandrini- scher Auszeichnungsmajuskel.
2 Zeta 9 2.9 Theta 9 Z.1 Kappa x Z.1 Kappa le 33 Lambda "3 2.1 Xi 3 2.2 Xi zZ 10.Zvu. Rho e 2.3 Phi 3 Z. 10
3 Alpha—Phi ab 9. Z. v. u. de 4. Z. v. u.
Epsilon—Xi 3 7.8 Epsilon—Chi & 8.Z.v.u. Eta—Ny bw vorletzte Z. Omikron— Sigma ( Z. 6 (Zeilenende) Ypsilon— Sigma we vorletzte Z.
4 Spiritus in halbierter Eta-Form oder eckig. Graves bisweilen um einen Buchstaben nach rechts verschoben. Manchmal winzige, kuppenförmige Zirkumflexe. Kürzungs- striche vom Akut gekreuzt. Gelegentlich Trema über Iota am Wortanfang.
35 Avrwvıog Par. 637, f. 178° (Taf. 19) a. 1057
1
Senkrechte, kalligraphische Minuskel mäßigen Stilisierungsniveaus: Perlschrift. Weit- gehende Worttrennung. Großer Zeilenabstand, kleiner „Mittelbau“. Gelegentlich Überschreitung des Schriftspiegels. Dreierförmiges Zeta.
20
2 Zeta 3 a, 6. Z. v. u. Omega [9 b, 2.5
Epsilon—Chi Ze b, 2.3
Doppel-Lambda Zë 3,3:Zvu.
3 Gamma—-Alpha Le b, letzte Z.
N xal É b, Z. 1
4 Runde bis eckige Spiritus. Winzige Zirkumflexe. Ny-Kürzungsstrich am Zeilenende. Involvierungen. Selten Iota adscriptum.
36 ’Avtwvıog Par. 1457, f. 56" (Taf. 20) 11. Jh. E.
1 Senkrechte bis leicht rechtsgeneigte, lockere kalligraphische Minuskel mit gutem Stilisierungsniveau aus dem Bereich der Perlschrift. Unter- und Oberlängen propor- tioniert. Mäßige Zeilenabstände. NW-SO-Diagonale durch Oberlänge des Minuskel- Delta, durch Lambda und Chi, NO-SW-Diagonale durch Oberlänge des Minuskel- Epsilon und die Ligaturen Gamma —Omikron sowie Rho—Omikron (bzw. Omega) markiert. Tau selten hochgezogen. Im ganzen eine gewisse Nähe zum Stil von Reggio. — Überschriften und Inhaltsverzeichnis in alexandrinischer Auszeichnungsmajuskel.
2 Alpha o a,Z.1 Alpha A b,5.Z.v.u. Zeta ? b, Z. 3
Theta © b,2.2 Kappa IC b,2.3 Psi £ a, 8. Z, v. u 3 Alpha—Chi E b, Z. 14 Gamma—Omikron |? b,2.10
Delta—Iota > b, Z. 13 Delta—Omikron I b, letzte Z.
Delta—Omega ER a,2.5 Theta—Eta eil, a, 32 eu. er Ay b, 5. Z. v.u. Tev KS b, Z. 15
Rho—Omega e”» b, Z. 20
ins is a, 4. Z. v- u.
Ypsilon—Tau J b, 2.4
Xi 3 b, Z. 16
Rho e å, 2.2
\ xal E b, 6. Z. v: u.
uev piu b, Z. 16 Rho—Omikron A a, Z. 16 Sigma—Alpha og nicht auf der Tafel
Ypsilon— Sigma Lë a, Z. 2
4 Akzente und Spiritus weit abgesetzt, Akute oft ziemlich flach. Spiritus in allen Formen, zumeist rund. Sehr kleine, kuppenförmige Zirkumflexe. Doppelakzente. Ny-Kürzungsstrich am Zeilenende. Wiederholt Iota adseriptum.
37
’Avrwvıog
Ambros. F 77 sup., £. 48" (Taf. 17) 18. Jh. 8: V.
1
Senkrechte bis richtungslose Gebrauchsschrift mit ausgeprägten Ober- und reduzier- ten Unterlängen sowie Vorliebe für runde Formen.
2 Gamma P Z. 11 Theta A Z. Il Xi £ 2.1 Pi m 2.9 fi e Sa Tu { zo Ypsilon ch) Z.2 Phi o 2.9 Omega w 2.2 3 Alpha—Zeta af Zu Alpha—Theta à Z.1 ya í 2.9 Delta—Omikron do SU Epsilon—Rho P 2.1 Pi—Omikron me 2.8 Rho—lota 9 2.1 Tau—Lambda MA 217 4 Abgesetzte Akzente und Spiritus, manchmal aber auch Verbindung von Buchstaben mit Akzenten. Kleine Zirkumflexe. Einfache Punkte über Iota und Ypsilon. 40 ’Apoevıog Par. 891, f. 3" (Taf. 21) a. 1136 1 Senkrechte, lockere kalligraphische Minuskel in der Tradition der Perlschrift, aber mit Merkmalen des Kanonverfalls. Gegensatz von Groß- und Kleinbuchstaben, reduzierte Unterlängen, Betonung der Diagonalen (Lambda, Chi, Majuskel-Kappa). Überschrif- ten in alexandrinischer Auszeichnungsmajuskel. Frühstufe der Gruppe „2400“, 2 Beta & b, 2.4 Epsilon €&€ a, Z. 13 Zeta ® b, Z. 14 Eta x b, letzte Z. Theta 8 b,Z.4 Kappa K b, Z.5 Kappa Ù. b, 9. Z. v.u. Rho e az) Psi ~y b, 2.6 3 aya A~ b, 14. Z. v. u. Delta—lota [DÅ b, letzte Z. Epsilon— Xi gé b,2.5 Epsilon—Ypsiion KL 3,14.Z.v.u. Pi—Lambda "o, b,2Z 11 Rho—Omikron Ca a, Z. 4 Ypsilon—My Ye b,Z.2 Ypsilon—Pi a~ z7 auf anderen Folien 4 Meist große, flache Zirkumflexe; ebensolche wv-Kürzungsbogen; bescheidene Akute
und Graves; runde Spiritus. Tildenförmige Zeichen für Personennamen und nomina sacra. Selten Involvierungen. Trema über Iota und Ypsilon in wechselnder Dichte. Iota adscriptum wiederholt absinkend.
Héi to
Par. 69, f. 394” (Taf. 22)
1
Par. 2317, f. 79% (Taf. 22)
il
41 ’Apo&vıog 16. Jh. E.
Richtungslose, lockere Gebrauchsschrift einer wenig geübten Hand ohne ästhetischen Anspruch. Breites Chi fällt auf. Unsichere Grundzeile.
Beta 8 letzte Z. Gamma FT 2.3 Epsilon & Z.3 Chi A VA Pi—Rho TP 3.Z,v.u.
Sigma—Pi OG vorletzte Z. otp GI 2.5
Eta x Si Ny N 23
Epsilon—Ny (4 vorletzte Z.
Akzente und Spiritus abgesetzt.
42 A poéviog 16. Jh. E.
Senkrechte, eigenwillige Gebrauchsschrift mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen und großem Zeilenabstand. Die oft weit nach SW ausschwingenden Unterlängen von Iota, Lambda, Rho, Phi in Verbindung mit eng zusammengedrückten Buchstaben- gruppen und den einfachen Punkten über Iota lassen an arabische Schriftbilder denken. Überwiegend kräftige, fast senkrechte Akute und Graves.
2 Beta È Z9 Gamma / Z1 Zeta L 25 Theta # Z.5 Kappa Ko 3Zvu Pi a 28 Tau pi Z. 4 Phi d letzte Z. Chi X vorletzte Z. Omega © Z.4
3 aM M 2.7 Ye Ñ 2.2 Epsilon—lota 3 Zi Epsilon—Xi A 2.7 xal & 2.3 xat 3 2.5 rap = 3.2.v.u. Kä A letzte Z.
4 Akzente und Spiritus teils abgesetzt, teils Verbindungen von Buchstaben und Spiri- tus mit Akzenten. Suprapositionen. Einfache Punkte über Iota. Punktförmiges Iota subscriptum.
44 Bacchius Barbadorius Par. 1750, f. 1" (Taf. 23) a. 1560
1
Stark rechtsgeneigte, lockere Gebrauchsschrift eines schriftgewandten Nicht-Grie- chen. Ohne ästhetischen Anspruch. Wort- und Buchstabentrennung. Überschriften in moderner Auszeichnungsmajuskel.
Léi os
2 Beta ZG Z. 1 (gezählt ohne Überschrift) Eta 4 2) Theta 9 2.3 Kappa E letzte Z. Xi £ vorletzte Z. Pi = vorletzte Z. Rho e vorletzte Z. Tau 7 vorletzte Z. Chi + 2.6 Omega Ø 2.1 3 Gamma—Omikron 29 2.1 Za 9. Z. v. u. Epsilon—Iota f Z. 5 xal z Z. 4 uev mA Eë Omikron— Ypsilon g Z.3 oug 7 2.7 Tau—Rho $ 2.3 4 Akzente und Spiritus in der Regel abgesetzt, aber auch Verbindung von Akzenten mit Spiritus bzw. Buchstaben (dabei & wie ó geschrieben, z. B. Z. 7; 3. Z. v. u.). Gelegent- lich Involvierungen. Trema über Iota und Ypsilon. Punktförmiges Iota subscriptum. 46 Bartholomaeus Comparinus Par. 1773, f. 66" (Taf. 23) a. 1493 1 Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, unscheinbare, weitzeilige Gebrauchsschrift mit reduzierten Unterlängen und weitgehender Wort- und Buchstabentrennung. Nähe zur Druckminuskel. 2 Beta 6 Z1 Beta £ 2.6 Gamma + Zä Epsilon « Z.1 Theta Ø Z.4 Xi % Z1 Schlußsigma s Z.3 Tau 7 Z.1 Phi g 23 Chi A ZU 3 Epsilon—Rho $ Z.2 wi SE ` Si ae a% Z2 Sigma—Tau 5 Z.1l Tau—-Rho % 2.3 4 Akzente und Spiritus abgesetzt; gelegentlich Verbindung von Buchstaben mit Akzen-
Oxon. Roe 3, f. 139—140' (Taf. 24)
1
ten (Omega und Zirkumflex). Zum Teil tildenförmige Zirkumflexe. Trema über Iota und Ypsilon. Iota subscriptum.
48 Bapváßas 13. Jh. Ende
Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, schwungvolle Gebrauchsschrift mit ausge- prägten Ober- und Unterlängen, sowie beachtlichen Unterschieden zwischen Groß- und Kleinbuchstaben. An den Rändern Neigung zu ausfahrenden Längen und aufge- bauschten Formen.
Gamma F a, Z. 9
Zeta A a, 2.6
Theta & a,Z.3 Kappa x a,2.1
Pi J 48 Rho e a,2.2
Delta—lIota Y a,Z2.1
Beta 6 a, vorletzte Z.
Epsilon @ a, vorletzte Z.
Zeta 4 a, Z.6 Xi € a, Z.3
3 Delta—Epsilon N$ a,2.2 Epsilon—Rho A a, Z. 1 Epsilon—Ypsilon {y a, 2.8 Epsilon—Ypsilon &\_, a, Z. 9 der Fr b, 2.8 un Cen 321 DEER a,2.3 uev Zare a,2.4 is LS b, 2.2 Tau—Omikron F b,2.1 Tau—Omikron Ke a, letzte Z. éi Ab a2.5 4 Akzente und Spiritus zumeist abgesetzt; gelegentlich Verbindung von Buchstaben und Kürzungsstrichen mit Akzenten. Suprapositionen und zahlreiche Involvierun- gen. Trema über Iota und Ypsilon. 49 BaoıAdaung Par. 708, f. 150" (Taf. 25) a. 1296 1 Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, kräftige, gedrängte Gebrauchsschrift ohne ästhetischen Anspruch. Geringer Zeilenabstand. Akute und Graves zumeist stark geneigt. 2 Beta Q a,Z. 6 (Zählung ohne Überschrift) Epsilon € 4,2.7 Epsilon «© b,6.Z. v.u. Theta 9% a, letzte Z. Kappa K b, 2.1 3 Alpha—Xi ah b, 8. Z. v. u. Doppel-Gamma q” b, 15. Z. v. u. yap P a, 5. Z. v. u. Epsilon—Iota (mit Zirkumflex) J` b, Z. 10 Epsilon—Xi D b, 16. Z. v. u. Epsilon—Omega E atA rw Theta—Alpha Ja b, 11. Z. v. u. Sigma— Phi o9 a, Z. 6 4 Kräftige, zumeist abgesetzte Akzente; Verbindung von Spiritus mit Akzenten. Kleine
Zirkumflexe.
LG Ka
51 Boaoiäeuoe Iepõepiðs
Par. 723, f. 82” (Taf. 26) a. 1368
l
". 1116, £. 130" (Taf.27)
Richtungslose, quallige Gebrauchsschrift, welche die Geraden meidet. Kräftige Ober- längen des Delta, insbesondere windverwehtes Lambda und Beta bestimmen das Schriftbild. Überlange, ziemlich flach liegende Akute: „chypriote bouclée“ (CANART, Pal. Gr. Byz. 314, Nr. 15).
Beta P 2.15 Delta KN 2.2 Epsilon & 2.) Eta n Z.2 Lambda Be Z. 15 My J 2.4 Ny AM Zi P op: 2.1 Tau T 2.6
Psi + 2.6
Tau ) 6. Z: v. u. Chi X 2.3
def > vorletzte Z.
Epsilon—Ny & 2.8
10. Z. v.u Epsilon—Ypsilon de 2.1 pev pay 2.2 ie wa Z. 13 ros SP) Zu Sigma—Theta oft: 2.3 zat E 5. Z. v. u.
Akzente und Spiritus abgesetzt. Mäßige Zirkumflexe. Trema über Iota.
Alpha—Iota be Z. 11
Epsilon— Iota f 2.3
Epsilon—Xi 2
52
Baoideıog Zxadtöng a. 1123/24
Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, weitzeilige Minuskel aus der Zeit der Auflö- sung des Kanons, mit ausgeprägten Ober- und Unterlängen und relativ kleinem „Mittelbau“. Hochgezogenes Tau, Majuskel-Kappa und Phi, auch Iota, bestimmen das Schriftbild. Tendenz zu Wort- und Buchstabentrennung.
Zeta d 2.2 Zeta & 20 Tau ] Z6 Phi d 2.4 wm 25 Doppel-Gamma 4 2.6 Epsilon—Iota d Kä Za Ay vorletzte Z. Epsilon— Tau X 2.1 xal © Z.1
uev E 2.9 uev u 2.9 uev 5 2,12
Rho—Omikron ei SZ eu oe 0 2.3
Doppel-Tau T 2.5
26 4 Akzente und Spiritus abgesetzt. Doppelakzente (èv). Große wv-Kürzungsbogen.
Kleine, kuppenförmige Zirkumflexe.
53 BaoiAeıog Par. 63, f. 14° (Taf. 28) 10. Jh.
1 Senkrechte, ogivale Majuskel im konstantinopolitanischen Stil. Vgl. G. CAvALLo, Pal. Gr. Byz. 125, Abb. 26 (Laur. 6,21); Rep. I 332.
Delta A, 2.2 Theta or 2:7
Rho f 2.2
Ypsilon V Z. 2
2 Alpha A 2.1 Beta R 2.3
Epsilon £ Z.1 Zeta Z 2.7 My M Zl Sigma L 2.1 Tau T Z.1
Phi d 2.5 Omega WwW 2:1
4 Spiritus in halbierter Eta-Form. Winzige, halbmondförmige Zirkumflexe.
Kappa it 2.1
54
BaoiAcıog
Par. 784, f. 269' (Taf. 29) a. 1003
1 Senkrechte, disziplinierte kalligraphische Minuskel mit auffallend weitgehender Wort- und Buchstabentrennung: Perlschrift von gutem Niveau.
2 Beta u a, letzte Z. Zeta 9 a, vorletzte Z. My „~ b, 10. Z. v. u. (Zeilenanfang) Xi Z a, Z. 8 Xi b,3.Z.v.u. 93 i 3 Doppelgamma W b, Z.5 xai S 3,72 v.u.
Delta —Iota ah a, letzte Z. Ypsilon—Phi ub nicht auf der Tafel
4 Eckige bis runde Spiritus. Winzige Zirkumflexe. Doppelakzente (un). Ny-Kürzungs- strich am Zeilenende.
55 BuaoiAeıog Par. 710, f. 242% (Taf. 30) a. 1065
1 Senkrechte, lockere kalligraphische Minuskel mit gutem Stilisierungsniveau: Perl- schrift.
u
Ficelle
27 2 Da Q age Theta 9 a.3.Zv.u.
Xi 7 b,Z.4 Phi ch a, 2.1
Omega ® a,Z.1 3 Alpha—Kappa ak b, Z. 3 Doppel-Lambda A b,2.9
Doppel-Lambda + b, 6. Z. v. u.
Chi—Epsilon x b, letzte Z.
4 Spiritus teils eckig, teils rund. Winzige kuppenförmige Zirkumflexe. Ny-Kürzungs- strich am Zeilenende. Vereinzelt hochgezogenes Tau. Iota adscriptum.
Xi 3 3,7. SZ eo
Pi rb Z.1
Tau—Omikron “NO a,9. Z. v.u.
57 Bootäeoe Par. 1315, f. 25" (Taf.31) 13. Jh. E.
1 Minuskel einer geübten Hand in später Nachfolge der Perlschrift. Mäßiges Stilisie- rungsniveau. Reduzierte Ober- und Unterlängen. Wiederholt Tendenz zur Reduzie- rung des „Mittelbaus“ bei Juxtapositionen von Alpha. Elemente der Feitaugenmode (Beta, Theta, Phi).
2 Beta @ 1. Z. v.u. Epsilon e 7.Z.v.u. Zeta 1 4 Zeta 3 Z.4 Eta x Z1 Theta © Zi Theta e Z.4 Kappa k Zi Lambda A 4. Z. v u. Xi mn Z3 Pi Z.2 Rho e Z.3 Phi D 5. Z. v.u. Psi A 6.Z. v.u. Omega co 4. Z. v.u. Omega æ Z.I
3 Epsilon—Xi 3 11.Z.v.u. vv ` "oi DR vu Rho—Iota ` eu 12. Z. v. u.
Epsilon—Ypsilon & 3. Z. v.u.
Sigma—Tau e Z.9
4 Kräftige, abgesetzte Akzente und Spiritus. Ny-Kürzungsstrich am Zeilenende (Z. 2). Trema über, Iota und Ypsilon.
58 Basicos Par. 454, f. 57” (Taf. 32) a. 1447/48 1 Leicht rechtsgeneigte bis richtungslose, lockere Gebrauchsschrift mit proportionier-
ten Ober- und Unterlängen sowie großem Zeilenabstand. Um späte Nachfolge der Perlschrift bemüht. Wort- und Buchstabentrennung. Zum Teil Betonung der NW-
28 SO-Diagonale durch Oberlängen des Minuskel-Delta und durch Zeta bzw. Chi. Einge- streute Initialen. 2 Delta N 2.6 Epsilon €= Z. 12 Eta k Z.2 Theta ĝ Z.1 Xi g Z1 Pi qg letzte Z. Tau T letzte Z. Phi b 2.2 Pai Ab 2.3 N N 3 Epsilon—Xi Z.I xal 5 2.1 4 Akzente und Spiritus abgesetzt. Doppelakzente (ugv-32). Kleine kuppenförmige Zir- kumflexe. 62 Dobei
Par. Suppl. 1268, Verso (Taf. 33) 13. Jh. E.
| Senkrechte bis riehtungslose, lockere, archaisierende Minuskel in später Nachfolge der Perlschrift mit unterdurchschnittlichem Stilisierungsniveau. Epsilon— Xi mit doppeltem Ansatz. Lambda unpassend manieriert.
2 Zeta È 2.4 Theta © letzte Z. Lambda A 2.5
Lambda 2.7
Psi L nicht auf der Tafel 3 Alpha—Phi aD 3. Z. v. u. Epsilon—Iota q 2.3
Epsilon—Xi d 5.Z.v.u. Theta— Sigma Yy Z. i Doppel-Lambda n 2.8
4 Runde Spiritus und Akzente abgesetzt. Akzente wiederholt bis zu einem Buchstaben nach rechts oder links versetzt. Suprapositionen. Trema über Iota und Ypsilon.
63 Taßpını Carpenctor. 66, p. 67/68 (Taf. 34) a.
| Leicht rechtsgeneigte, lockere Gebrauchsschrift eines geübten Kopisten mit ausge- prägten Ober- und Unterlängen. Großer Zeilenabstand. Vorliebe für barocke Ver- größerungen und Schnörkel. Kräftige Akute und Graves.
1574
2 Beta & az? Gamma d b, 2.7 Epsilon & a,2.3 Theta d a,Z.3 Xi E a, 5. Z. v. u. Tau 7 b,Z.1ı Phi d b, 2.5
3 Alpha—Iota y b, 5. Z. v. u. Alpha—Xi af > a, letzte Z. Sek NL a,3.2.v.u. Epsilon—lota Jg b,Z.5 Epsilon—Ypsilon de a, Z. I Doppel-Lambda K b, Z. 7 uv Ao b, Z2 Rho—Omikron & b, Z.8
oew) aw a, vorletzte Z.
4 Bescheidene, manchmal spitze (a, Z. 10) Zirkumflexe. Wiederholt einfacher Punkt aber auch Trema über Iota und Ypsilon. Iota subscriptum.
>
64 Tevvasıog Haxväs Par. 1788, f. 257‘ (Taf. 35) a. 1439/40 1 Richtungslose, lockere Gebrauchsschrift einer ungelenken Hand ohne jeden ästheti-
schen Anspruch. Ausgeprägte Oberlängen (hochgezogenes Tau). Weiter Zeilenab- stand. Verlust der Grundzeile. Vgl. Rep. I 372.
2 Beta E 3.Z.v.u. Epsilon ¢ 2.1 Eta % letzte Z. Theta ® Z.3 Tau T 2.6
3 Alpha—Rho ag 9.2. v. u. Alpha—Phi ab zZ. 10 Epsilon—Ita E "3 Epsilon—Iota & letzte Z. Epsilon—Lambda A 2.14 zur Za 2.3
Kappa—Omega so letzte Z.
4 Akzente und Spiritus abgesetzt. Kleine, oft kuppenförmige oder spitze (winzige) Zirkumflexe.
66 Tepacıu.og Par. 1139, f. 92" (Taf. 36) a. 1236
1 Senkrechte bis richtungslose, eher lockere Gebrauchsschrift mit ausgeprägten Ober- längen (hochgezogenes Gamma und Tau) und reduzierten Unterlängen. Neigung zur Überschreitung des Schriftspiegels. Niedriger „Mittelbau“. Zug zur horizontalen Zerdehnung gewisser Ligaturen wie Alpha—Rho, Alpha—Sigma, Pi—Alpha, Ae, aber keine Stilisierungstendenz.
30
2 Epsilon € 4Z2.v.u. Zeta Co 2.12 Theta & 10. Z. v. u. Ny ——46 9.2. v. u. (Kennbuchstabe!) Xi ZA Xi 3 2.13 Pi 77T 2.1 Psi Zi 4. Z. v. u. Omega <> letzte Z.
3 Alpha—Rho p 2.7 Alpha—Sigma Ar 42.v.u.
Epsilon— Iota Ei 2.2 Epsilon—Rho e letzte Z.
Epsilon—Rho op Z.1 Epsilon—Tau D vorletzte Z. N
xal A 6. Z. v. u. (in der Regel in Ligatur)
Theta—Epsilon QS- Z.4 py Mbp 29
Pi—Alpha 9% 2.12 Pi—Tau 777 7.2.v.u.
Di Ir 2.12
4 Akzente und Spiritus zum Teil abgesetzt; teils Verbindung von Spiritus mit Akzen- ten, auch an falscher Stelle (z. 6: reAsıörnee; 9. Z. v. u.: Söt). Suprapositionen. Juxtapositionen runder Formen. Doppelakzente (auf anderen Blättern). Trema über Iota.
67 Tepdoıuog Par. 1200, f. 219" (Taf. 37) 14. Jh. 1. H.
1 Senkrechte, weitzeilige, archaisierende Minuskel einer geübten Hand in später N ach- folge der Perlschrift, aber mit krampfhafter Tendenz zur Profilierung. Durchschnittli- ches Stilisierungsniveau. Starke Betonung der NW-SO-Diagonale (Oberlängen des Minuskel-Delta; Majuskel-Lambda). Übergroße Buchstaben in der ersten Zeile des Schriftspiegels. Fettaugenelemente (Omikron, Sigma, Ypsilon).
2 Alpha I 7.2.v.u. Epsilon = 2.3 Zeta 4 2.6 Theta Ô 2.6 Theta H 11.2.v.u. Xi d 12. Z. v.u. Xi Ce 10.2.v.u.
Tau 1 5.2.v.u Ypsilon Q 2.5
Omega 00 2.2
Beta € 6. Z. v. u. Gamma r 2.6
3l 3 Alpha—Ny A 2.5 Alpha—Xi Z.1 Delta—Omikron Id 2.2 Epsilon— Kappa K 2.2 Epsilon— Tau G Z. 4 Epsilon— Ypsilon AJ 10.2. e o Theta—Eta A, KA
4 Akzente und Spiritus abgesetzt. Winzige Zirkumflexe. Kleine Kürzungsstriche. Trema über Iota und Ypsilon.
68 Tepuavög Aryvóg Par. 997, f. 319” (Taf. 31) a. 1231
1 Richtungslose, grobe, gern exzedierende Gebrauchsschrift, vom horror vacui be- herrscht. Starke Größenunterschiede, skurrile Buchstabenformen, große wv-Kür- zungsbogen sowie der Verlust der Grundzeile ergeben das Bild der im 13. ‚Jh. nicht seltenen Zuchtlosigkeit.
2 Alpha EZ vorletzte Z. (Kennbuchstabe!) Alpha gg DAN Beta É 52 vu. Eta k 3.Z.v.u. Theta A vorletzte Z.
Iota A 3. Z. v.u. Xi 3 Zv.. Pi m 3.2 v.u.
Omega 00 10. Z. v.u.
3 Alpha—Xi Z Z. 4 Epsilon—lota 9 3. Z. v.u.
spo Ep IS ep
wu AG I8Zvu xa & 9.Z. v.u.
im m 6 Z v.u
uev Kg 15. Z. v. u. Veräi Gë 2.3
4 Akzente und Spiritus zumeist abgesetzt. Suprapositionen und Involvierungen. Wie- derholt Trema über Iota.
69 Tepuavög Par. Suppl. 1386, f. 13" (Taf. 38) a. 1075 1 Senkrechte bis leicht rechtsgeneigte, weitzeilige kalligraphische Minuskel von durch-
schnittlichem Stilisierungsniveau: Perlschrift aus der Zeit des beginnenden Kanonver- falls. Unterlängen stark reduziert, Oberlängen ausgeprägt, vor allem durch relativ
32
häufiges hochgezogenes Tau, wie so oft bes. gegen die Zeilenenden, aber auch durch Gamma. Zahlreiche Majuskeln (Eta, Theta, Kappa, Lambda, Ny, Pi, Tau). Über- schriften und Kapitelverzeichnisse in alexandrin ischer Auszeichnungsmajuskel, Initi- alen in epigraphischer Auszeichnungsmajuskel.
2 Eta H 32.1 Eta app
Tau | a Z. 3 Phi & a, Z. 11
3 Gamma—Epsilon y b,2.3 Epsilon—lota d b, Z. 2
Epsilon—Xi 8 a,5.2.v.u. Epsilon—Pi Ir a, 2.7
MOL ER SP
Zeta Le b, 8. Z. v. u.
4 Spiritus in allen drei Formen, am seltensten halbierte Eta-Form. Zirkumflexe teils kuppenförmig. Ny-Kürzungsstrich am Zeilenende (auf anderen Blättern).
70 Tespyıog ’Aßaoyög Par. 2155, f. 54° (Taf. 39) 14. Jh.